Was ist Soziokratie?
An der Freien Schule NIMMERSATT ermöglicht die Soziokratie den Kindern – sowie den Eltern, Lernbegleitenden und anderen am Schulleben Beteiligten – weitreichende und gleichberechtigte Teilhabe sowie Mitbestimmung. Erwachsene und Kinder können gleichermaßen an Prozessen teilhaben und alle Impulse (Einwände und Bedenken, genauso wie Ideen und positive Rückmeldungen) werden aufgegriffen und zur Verbesserung des Endergebnisses genutzt.
Als Modell der zukunftsorientierten Steuerung und Entscheidungsfindung findet die Soziokratie zunehmend den Weg in moderne Unternehmen und Organisationen. Sowohl in der Zukunftsmelodie eG, als auch in der Freie Schule NIMMERSATT sind in diesem besonderen System der Kreise organisiert. Es gibt mehrere miteinander verknüpfte Kreise, die den Informationsaustausch und die gewinnbringende Zusammenarbeit von Eltern, Lernbegleitenden und Kindern ermöglichen. Schulleitungskreis und Vorstand bilden die Nahtstelle zwischen Genossenschaft und Schule.
Durch die Organisation in Kreisen wird eine gleichberechtigte Kommunikation für alle ermöglicht. Es werden alle gesehen und gehört und die Mimik und Gestik werden wahrgenommen. Jeder Kreis hat ein konkretes Ziel (Thema) und die Teilnahme bzw. Zugehörigkeit zu einem Kreis ergibt sich aus der eigenen Betroffenheit oder dem Interesse am Erreichen dieses Ziels mitzuarbeiten. So ist sichergestellt, dass die Anwesenden sich auch aktiv beteiligen wollen und zum Gelingen des Kreises beitragen.
Entscheidungen werden im Konsent getroffen. Im Gegensatz zum Mehrheitsentscheid ist ein Beschluss getroffen, wenn niemand einen schwerwiegenden begründeten Einwand hat. Es ergibt sich die Notwendigkeit, einen Einwand zu begründen und in Folge gemeinsam daran zu arbeiten, den Vorschlag anzupassen und zu verbessern, bis keine schwerwiegenden Einwände mehr bestehen und alle konsent sind. Hierbei wird immer das Ziel des Kreises im Blick behalten und es werden auch Entscheidungen mitgetragen, die nicht unbedingt der eigenen Meinung entsprechen.